Wir zeigen Ihnen eine bewährte Methode, die bei Renovierungsarbeiten erheblich Zeit und Aufwand spart.
Das Fliesen auf Fliesen kleben macht das aufwändige Abstemmen alter Wand- und Bodenfliesen überflüssig. Diese Vorgehensweise bietet klare praktische Vorteile für Ihr Bauvorhaben.
Moderne flexible Materialien haben diese Technik heute sicherer und einfacher gemacht. Sie schonen dabei die Bausubstanz, da der Untergrund beim Entfernen alter Fliesen nicht beschädigt wird. Gleichzeitig entfallen die Kosten für Abrissarbeiten und Entsorgung.
Ein weiterer Vorteil: Kleine Unebenheiten an Wand und Boden fallen bei kleineren Fliesen oft kaum auf.
Für diese Methode empfehlen wir kunststoffvergüteten Fliesenkleber auf Zementbasis oder gebrauchsfertigen Dispersionskleber. Wichtig dabei: Der Kleber trocknet schnell, daher sollten Sie nicht die gesamte Fläche auf einmal bearbeiten.
Wir führen Sie Schritt für Schritt durch das fachgerechte Verlegen von Fliesen auf Fliesen – ob im Bad, in der Küche oder im Flur.
1. Warum Fliesen auf Fliesen kleben?
Wir stehen bei Renovierungsarbeiten oft vor der Frage: Alte Fliesen entfernen oder überkleben? Das Fliesen auf Fliesen kleben bietet zahlreiche Vorteile für eine schnelle und saubere Renovierung.
Vorteile gegenüber dem Entfernen alter Fliesen
Diese Methode überzeugt durch klare praktische Vorteile:
Erhebliche Zeitersparnis: Das Abschlagen alter Fliesen entfällt komplett. Die Bauzeit reduziert sich deutlich.
Sauberkeit: Ohne Abriss entsteht kaum Staub oder Schmutz. Das schont Möbel und angrenzende Räume.
Geringere Lärmbelastung: Wo nicht gestemmt wird, bleibt es leise. Ein entscheidender Vorteil in Mehrfamilienhäusern.
Kostenersparnis: Die Kosten für Abrissarbeiten und Entsorgung entfallen vollständig.
Schonung der Bausubstanz: Der bestehende Untergrund wird nicht beschädigt.
Besonders in Haushalten mit Kindern oder sensibler Einrichtung ist diese Methode eine praktische Alternative zur Komplettsanierung. Fliesenarbeiten lassen sich so auch in sensiblen Zeitfenstern durchführen.
Wann ist diese Methode sinnvoll?
Die alten Fliesenflächen müssen intakt sein. Das bedeutet: keine Risse oder hohlen Stellen. Die Oberfläche muss tragfähig, eben und sauber sein.
Wichtiger Punkt bei der Feuchtigkeit: Diese Methode funktioniert nur auf trockenen und schimmelfreien Flächen. Wir empfehlen in Badezimmern eine zusätzliche Abdichtungsschicht unter dem Kleber.
Die Höhe des neuen Belags sollten Sie bedenken. Durch die zweite Fliesenschicht erhöht sich die Gesamthöhe. Das kann zu Herausforderungen an Türen oder Übergängen führen.
Höhenunterschiede lassen sich durch Abschleifen der Tür oder spezielle Übergangsprofile kompensieren. Bei Bodenfliesen mit Fußbodenheizung ist besondere Sorgfalt bei der Vorbereitung erforderlich.
Typische Einsatzbereiche: Bad, Küche, Flur
Die Methode eignet sich hervorragend für die meistgenutzten gefliesten Bereiche im Haus.
Im Badezimmer: Eine effiziente Lösung zur Modernisierung – vorausgesetzt, die alten Fliesen sind fest und trocken. Zusätzliche Abdichtung ist hier besonders wichtig.
In der Küche: Der Raum ist schneller wieder nutzbar. Da oft nur Teilbereiche gefliest sind, lassen sich Höhenunterschiede meist gut kaschieren.
Im Flur: Besonders praktisch, da keine aufwändigen Abrissarbeiten nötig sind. Die reduzierte Bauzeit ist hier entscheidend.
Bei offenen Kanten wird die doppelte Lage sichtbar. Diese lässt sich mit Aluschienen oder speziellen Abschlussprofilen geschickt kaschieren.
Für Ihre Fragen zu diesem Verfahren stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
2. Vorbereitung des Untergrunds
Wir zeigen Ihnen, wie Sie den vorhandenen Fliesenbelag richtig vorbereiten. Die alten Fliesen bilden das Fundament für die neue Schicht.
Nur ein stabiler und sauberer Untergrund garantiert dauerhaften Halt der neuen Fliesen.
Tragfähigkeit prüfen mit Gummihammer
Wir beginnen mit der Prüfung des vorhandenen Fliesenbelags. Ein einfacher Gummihammer eignet sich hierfür hervorragend.
Klopfen Sie systematisch die gesamte Fläche ab. Achten Sie dabei auf unterschiedliche Klänge beim Abklopfen.
Klingen bestimmte Bereiche hohl oder dumpf, deutet dies auf Hohlräume hin. Markieren Sie diese Stellen deutlich mit Bleistift oder Kreide.
Diese Klopfprobe zeigt, ob der Untergrund sowohl für Wand- als auch für Bodenfliesen ausreichend tragfähig ist.
Lose Fliesen und Hohlräume erkennen
Hohlliegende oder lose Fliesen müssen vor dem neuen Belag unbedingt entfernt werden. Diese Bereiche bieten keinen stabilen Untergrund.
Beim Abklopfen sind solche Stellen eindeutig zu identifizieren – sie klingen hohl oder wackeln bei leichtem Druck.
Die Ursachen für Hohlräume sind vielfältig:
- Spannungen im Untergrund
- Setzungen des Gebäudes
- Feuchtigkeit unter den Fliesen
- Unzureichende Verklebung bei der ursprünglichen Verlegung
Entfernen Sie lose Fliesen vollständig zusammen mit dem darunter befindlichen Kleber. Füllen Sie die entstandenen Vertiefungen mit geeigneter Spachtelmasse auf.
Lassen Sie diese gründlich trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
Reinigung und Entfettung der Oberfläche
Die gründliche Reinigung des alten Fliesenbelags ist entscheidend für den Erfolg. Die Oberfläche muss absolut sauber und frei von Fett, Seife und anderen Verunreinigungen sein.
Diese bilden sonst eine Trennschicht, die verhindert, dass der Fliesenkleber richtig haftet.
Verwenden Sie einen alkalischen Reiniger, der Fett wirksam löst. In Badezimmern empfehlen wir zusätzlich eine Behandlung gegen Schimmel.
Spülen Sie die Fläche nach der Reinigung mit klarem Wasser nach. Reiben Sie sie anschließend mit einem sauberen Tuch vollständig trocken.
Eine vollständig trockene Oberfläche ist entscheidend für das erfolgreiche Verlegen.
Besonderheiten bei Wand- und Bodenfliesen
Zwischen Wand- und Bodenfliesen bestehen wichtige Unterschiede. Bodenfliesen sind härter und abriebfester, da sie ständiger Belastung standhalten müssen.
Bei der Vorbereitung von Bodenfliesen achten wir besonders auf:
- Vollständige Ebenheit der Fläche
- Tragfähigkeit für zusätzliches Gewicht
- Ausreichende Rutschsicherheit
Für Wandfliesen ist hauptsächlich wichtig, dass sie fest sitzen und keine Hohlräume aufweisen.
Bei vertikalen Flächen läuft der Fliesenkleber schneller ab. Daher sollten Sie nicht die gesamte Fläche gleichzeitig bearbeiten.
Tragen Sie bei Wandfliesen den Kleber nur auf kleine Flächen auf. So vermeiden Sie, dass er antrocknet, bevor die neuen Fliesen angebracht werden.
Bei Fliesen mit Fußbodenheizungssystem ist besondere Sorgfalt bei der Vorbereitung geboten.
3. Grundierung auftragen
Nach der gründlichen Reinigung folgt ein entscheidender Arbeitsschritt: das Auftragen der Grundierung. Dieser Schritt entscheidet maßgeblich über den Erfolg Ihres Projekts.
Warum Haftgrund notwendig ist
Glatte, nicht saugfähige Untergründe wie alte Fliesen benötigen einen Haftgrund. Ohne diese spezielle Grundierung haftet der Fliesenkleber nicht richtig. Die glatte Oberfläche vorhandener Fliesen bietet dem Kleber kaum Angriffsfläche.
Der Haftgrund schafft eine griffigere Oberfläche und sorgt für die nötige Haftung zwischen Fliesenkleber und Fliesen. Die Grundierung erfüllt weitere wichtige Funktionen:
- Reduzierung der Saugfähigkeit des Untergrunds
- Schutz vor übermäßigem Feuchtigkeitsentzug aus dem Kleber
- Gleichmäßige Aushärtung des Fliesenklebers
Bei glasierten Fliesen sorgt ein Haftgrund für optimalen Verbund zwischen altem und neuem Material. Ohne diesen Zwischenschritt lösen sich die neuen Fliesen mit der Zeit wieder.
Geeignete Produkte für glatte Fliesen
Für das Fliesen auf Fliesen kleben eignen sich spezielle Haftgrundierungen. Besonders bewährt haben sich Produkte mit Quarzsand. Diese Grundierungen enthalten feine Sandpartikel, die auf der glatten Fliesenoberfläche für mehr Rauheit sorgen.
Bewährte Produkttypen:
- Quarzsandversetzte Grundierung: Auftrag mit Schaumstoffrolle, schafft durch Sandpartikel eine raue Oberfläche.
- Spezielle Haftgrundierungen: Carbon-Grundierungen mit schneller Trocknung. Manche Produkte sind nach 20-30 Minuten belegreif.
- Dispersionsgrundierungen mit Quarzsand: Speziell für glatte, nicht saugende Untergründe wie alte Fliesenbeläge.
Wichtig: Der Haftgrund muss mit dem später verwendeten Fliesenkleber kompatibel sein. Hersteller geben Hinweise zur optimalen Kombination. Für Feuchträume wie Badezimmer sollten Sie wasserresistente Grundierungen wählen.
Trocknungszeit und Verarbeitungshinweise
Die korrekte Verarbeitung des Haftgrunds ist entscheidend. Bereiten Sie die Grundierung entsprechend den Herstellerangaben vor. Manche Produkte müssen verdünnt oder aufgerührt werden, andere sind gebrauchsfertig.
Der Auftrag erfolgt mit einer Schaumstoffrolle oder Lackrolle. Achten Sie auf gleichmäßigen Auftrag. Vermeiden Sie Tropfenbildung an der Wand und Pfützenbildung am Boden. Tragen Sie die Grundierung dünn und gleichmäßig auf.
Die Trocknungszeiten variieren:
- Schnell trocknende Haftgründe: 20-30 Minuten
- Standardprodukte: 1-2 Stunden
- Bei stark saugenden Untergründen: 45-60 Minuten
Beachten Sie stets die Herstellerangaben zur Trocknungszeit. Bei Nichtbeachtung entstehen Haftungsprobleme zwischen Grundierung und Fliesenkleber.
Die Haftung der Grundierung lässt mit der Zeit nach. Grundieren Sie daher nur den Bereich, der anschließend sofort mit neuen Fliesen beklebt wird. Arbeiten Sie schrittweise und grundieren nie die gesamte Fläche auf einmal.
Die Arbeitstemperatur spielt eine wichtige Rolle. Die meisten Produkte sollten bei Temperaturen über +5°C verarbeitet werden. Halten Sie vor dem Grundieren einen Weg frei, da die grundierte Fläche während der Trocknungszeit nicht betreten werden sollte.
Nach vollständiger Durchtrocknung der Grundierung folgt das Auftragen des Fliesenklebers. Eine fachgerecht ausgeführte Grundierung bildet die Basis für eine dauerhafte Verbindung beim Fliesen auf Fliesen kleben.
4. Fliesenkleber richtig anwenden
Die richtige Wahl und Anwendung des Fliesenklebers bestimmt den dauerhaften Erfolg Ihres Projekts. Nach der Grundierung folgt dieser entscheidende Arbeitsschritt.
Flexkleber vs. Dispersionskleber
Für das Verlegen auf alten Fliesen stehen Ihnen zwei bewährte Kleberarten zur Verfügung.
Flexkleber basiert auf Zement und enthält zusätzliche Kunststoffzusätze. Diese Vergütung verleiht dem Kleber höhere Klebekraft und Flexibilität – besonders wichtig auf glatten Untergründen wie alten Fliesen. Der Flexkleber gleicht kleine Bewegungen des Untergrunds aus und verhindert, dass sich Fliesen lösen oder reißen. Diese Eigenschaften machen ihn ideal für Bereiche mit Wärme- oder Feuchtigkeitsbelastung.
Dispersionskleber besteht aus in Wasser gelösten Kunststoffen und ist gebrauchsfertig. Er härtet durch Trocknung aus, nicht durch Zementbindung. Die hohe Klebkraft steht einer deutlich längeren Trocknungszeit gegenüber. Aufgrund der verlängerten Trocknungszeit und fehlenden Frostbeständigkeit eignet er sich hauptsächlich für Wandfliesen im Innenbereich.
Wir empfehlen Flexkleber als universelle Lösung, während Dispersionskleber primär für Wandflächen geeignet ist.
Kleber anmischen und auftragen
Das fachgerechte Anmischen entscheidet über die Kleberqualität.
Gehen Sie dabei systematisch vor:
- Geben Sie die angegebene Wassermenge in einen sauberen Mischeimer
- Fügen Sie das Pulver hinzu und mischen es mit einem Rührwerk bei niedriger Drehzahl klumpenfrei an
- Lassen Sie den Kleber einige Minuten ruhen, damit sich die Kunststoffzusätze entfalten
- Rühren Sie den Kleber nochmals kurz durch
Die Wasserdosierung erfordert Präzision. Zu viel Wasser beeinträchtigt die Haft- und Trocknungseigenschaften und kann zu Rissen führen. Mischen Sie nur so viel an, wie Sie innerhalb von 15-30 Minuten verarbeiten können. Als Richtwert gelten etwa zwei Kilogramm Fliesenkleber pro Quadratmeter.
Tragen Sie den angemischten Kleber mit einer Glättkelle gleichmäßig auf und kämmen ihn mit dem Zahnspachtel durch. Halten Sie den Zahnspachtel in einem 45°-Winkel für eine gleichmäßige Schichtdicke.
Zahnung der Traufel je nach Fliesengröße
Die Zahnspachtel-Größe richtet sich nach der Fliesengröße. Je größer die Fliese, desto größer die erforderliche Zahnung.
Bewährte Kombinationen:
- Mosaikfliesen: 3 x 3 mm Zahnung
- Wandfliesen (15 x 15 cm bis 20 x 25 cm): 6 mm Zahnung
- Bodenfliesen bis 30 x 30 cm: 8 mm Zahnung
- Fliesen bis 60 x 60 cm: 10 mm Zahnung
- Großformatige Fliesen über 60 x 60 cm: 12,5 mm Zahnung
Für großformatige Fliesen oder unebene Fliesenrückseiten wenden Sie das „Buttering-Floating-Verfahren“ an. Dabei wird sowohl der Untergrund als auch die Fliesenrückseite mit Kleber versehen. Diese Technik verbessert die Haftung und verhindert Hohlräume.
Verarbeitung auf kleinen Flächen
Arbeiten Sie abschnittsweise vor. Tragen Sie nur so viel Kleber auf, wie Sie binnen 30 Minuten verarbeiten können. Das entspricht je nach Arbeitstempo etwa 1 bis 1,5 m².
Achten Sie auf die richtige Konsistenz. Der Kleber hat die optimale Beschaffenheit, wenn die Zahnkelle beim Durchkämmen stabile Riefen hinterlässt. Zu flüssiger Kleber rutscht an senkrechten Flächen ab, zu fester Kleber bindet zu schnell ab.
Bei Wandfliesen arbeiten Sie von unten nach oben – die unteren Reihen stützen die darüberliegenden. Setzen Sie die Fliesen mit einer leichten Drehbewegung ein, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Prüfen Sie stichprobenartig die Kleberbedeckung auf der Fliesenrückseite – mindestens 80% sind für sicheren Halt erforderlich.
5. Neue Fliesen verlegen
Nach dem Auftragen des Fliesenklebers folgt die präzise Verlegearbeit. Die richtige Technik entscheidet über ein professionelles Ergebnis, das dauerhaft hält.
Fliesen andrücken und ausrichten
Die Fliesen setzen Sie mit einer leichten Drehbewegung ins Kleberbett ein. Diese Bewegung vermeidet Lufteinschlüsse und verbessert die Haftung. Anschließend klopfen Sie die Fliesen vorsichtig mit einem Gummihammer an für die optimale Position.
Prüfen Sie regelmäßig, ob die Fliesen richtig sitzen. Gerade zu Beginn sollten Sie einzelne Fliesen anheben, um sicherzustellen, dass mindestens 80% der Rückseite mit Kleber bedeckt sind. Mit einer Wasserwaage kontrollieren Sie die gerade Ausrichtung. Diese Kontrolle muss erfolgen, solange der Kleber noch nicht angezogen hat.
Fugenkreuze für gleichmäßige Abstände
Fugenkreuze garantieren präzise Fugenbreiten. Diese X-förmigen Abstandhalter werden zwischen die Fliesen gelegt und sorgen für gleichmäßige Abstände:
- Schmale Fugen (1-2 mm): moderner, eleganter Look
- Breitere Fugen (3-4 mm): rustikales Design
Mosaikfliesen benötigen besonders dünne Fugenkreuze von 1 mm, großformatige Bodenfliesen hingegen 2-3 mm breite Abstandhalter. Die Fugenkreuze müssen vor dem Verfugen wieder entfernt werden.
Großformatige Fliesen: Doppelte Kleberschicht
Fliesen über 60 x 60 cm erfordern das „Buttering-Floating-Verfahren“. Hier wird sowohl der Untergrund als auch die Fliesenrückseite mit Kleber versehen. Diese Technik verhindert Hohlräume und gewährleistet eine dauerhafte Verbindung.
Die fachgerechte Vorgehensweise:
- Fliesenkleber auf den Untergrund auftragen (meist 8 mm-Zahnung)
- Zusätzlich Kleber auf die Fliesenrückseite auftragen (meist 6 mm-Zahnung)
- Die Stege auf der Fliesenrückseite verlaufen quer zu denen am Untergrund
Diese vollflächige Verklebung ist besonders wichtig, da große Formate anfälliger für Beschädigungen sind ohne vollständige Unterstützung.
Verlegetechnik bei Wand- und Bodenfliesen
Wandfliesen verlegen Sie reihenweise von unten nach oben. Die unteren Reihen dienen als Stütze für die darüber liegenden. Ziehen Sie zunächst eine waagerechte und senkrechte Grundlinie für den genauen Startpunkt. Entlang dieser Linien beginnen Sie das Verlegen in T-Form.
Bodenfliesen starten Sie von der Raummitte aus. Ermitteln Sie die Mitte der Stirnseite und spannen eine Richtschnur parallel zur Seitenwand. Die erste Fliesenreihe verlegen Sie entlang dieser Linie und arbeiten dann in L-Form weiter.
Wichtiger Hinweis: Tragen Sie nur so viel Kleber auf, wie Sie in etwa 30 Minuten verarbeiten können – das entspricht meist 1 bis 1,5 m². Überschüssigen Kleber entfernen Sie sofort aus den Fugen und von der Oberfläche.
6. Verfugen und Nachbearbeitung
Nach der vollständigen Aushärtung des Fliesenklebers folgt der abschließende Arbeitsschritt – das Verfugen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Fliesenbelag den perfekten Abschluss verleihen.
Fugenmörtel anmischen und einarbeiten
Wir empfehlen, den Fugenmörtel exakt nach Herstellerangaben anzumischen. Mit einem Rührquirl an der Bohrmaschine erhalten Sie eine homogene, klumpenfreie Masse. Nach dem ersten Anrühren lassen Sie den Mörtel 3-5 Minuten ruhen und rühren ihn dann nochmals kurz durch.
Diese Reifezeit ist entscheidend für die volle Wirksamkeit der zugegebenen Additive.
Für die Verarbeitung tragen Sie den Fugenmörtel abschnittsweise auf die Fliesen auf. Bei Bodenfliesen gießen Sie den dünnflüssigen Mörtel direkt auf die Fläche und verteilen ihn mit einem Gummischieber. An der Wand arbeiten Sie mit einem Fugbrett.
Wichtig dabei: Arbeiten Sie immer diagonal zu den Fugen, um den Mörtel tief einzubringen. Bearbeiten Sie nur so viel Fläche, wie Sie in etwa 20 Minuten verfugen können.
Reinigung mit Schwammbrett
Sobald der Fugenmörtel leicht angetrocknet ist – erkennbar am matten Erscheinungsbild – beginnen Sie mit der Reinigung. Mit einem feuchten Schwammbrett waschen Sie die Fläche zunächst in kreisförmigen Bewegungen vor.
Anschließend reinigen Sie die Fliesen mit einem leicht feuchten, sauberen Schwammbrett diagonal zum Fugenverlauf. Das Schwammbrett nach jedem Arbeitsgang gründlich ausspülen und ausdrücken. So verhindern Sie, dass überwässerte Zementschlämme auf die Fläche gelangt.
Wir empfehlen, das Abwaschwasser regelmäßig zu erneuern.
Silikonfugen abdichten
Alle Rand-, Anschluss- und Bewegungsfugen müssen mit dauerelastischem Dichtstoff verfugt werden. Dies betrifft besonders die Übergänge zwischen Wand und Boden sowie Anschlüsse an Sanitärobjekten.
Für präzise Ergebnisse können Sie die Fugenränder vorher mit Malerkrepp abkleben. Das Silikon tragen Sie gleichmäßig mit einer Auspresspistole auf und befeuchten es leicht mit Wasser aus einer Sprühflasche, dem Sie etwas Spülmittel beigefügt haben.
Mit einem speziellen Fugenglätter oder einem befeuchteten Finger ziehen Sie die Silikonnaht glatt.
Trocknungszeit beachten
Die Trocknungszeit ist entscheidend für die Haltbarkeit Ihrer Fliesenarbeit. Nach etwa einer Stunde ist die verfugte Fläche vorsichtig begehbar. Die vollständige Trocknung des Fugenmörtels dauert etwa 8 Stunden.
Schwere Möbel stellen Sie erst nach 3-5 Tagen wieder auf, wenn der Fugenmörtel vollständig ausgehärtet ist.
Frisch verarbeitetes Silikon benötigt mindestens 12 Stunden Trocknungszeit, bevor es mit Wasser in Berührung kommen sollte. Erst nach vollständiger Aushärtung entfernen Sie das Abklebeband.
Fazit
Das Fliesen auf Fliesen kleben bietet klare Vorteile für Ihr Renovierungsvorhaben. Diese Methode spart Zeit und Kosten, schont die Bausubstanz und vermeidet Staub sowie Lärm.
Der Erfolg hängt von der sorgfältigen Vorbereitung ab. Die Tragfähigkeit des Untergrunds muss geprüft und der richtige Haftgrund aufgetragen werden. Bei der Kleberwahl empfehlen wir Flexkleber für universelle Anwendungen und Dispersionskleber hauptsächlich für Wandflächen.
Das fachgerechte Verfugen schließt die Arbeiten ab und schützt vor Feuchtigkeit. Elastische Silikonfugen an allen Anschlüssen gewährleisten dauerhafte Dichtigkeit.
Wir sind Ihr kompetenter Partner für Fliesenarbeiten in Taunusstein, Wiesbaden und im Rhein-Main-Gebiet. Mit der richtigen Technik und geeigneten Materialien erzielen Sie ein hochwertiges Ergebnis bei kurzer Bauzeit.
Für Ihre Fragen rund um das Fliesen auf Fliesen kleben stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
FAQs
Q1. Was muss ich beim Fliesen auf Fliesen kleben beachten? Prüfen Sie zunächst die Tragfähigkeit des Untergrunds, reinigen Sie die alten Fliesen gründlich und tragen Sie einen geeigneten Haftgrund auf. Verwenden Sie flexiblen Fliesenkleber und achten Sie auf die richtige Zahnung der Traufel je nach Fliesengröße. Arbeiten Sie in kleinen Abschnitten und verwenden Sie Fugenkreuze für gleichmäßige Abstände.
Q2. Welcher Kleber eignet sich am besten zum Fliesen auf Fliesen kleben? Flexkleber auf Zementbasis mit Kunststoffzusätzen ist für die meisten Anwendungen optimal. Er bietet eine hohe Klebekraft und Flexibilität, was besonders auf glatten Untergründen wie alten Fliesen vorteilhaft ist. Für Wandfliesen im Innenbereich kann auch Dispersionskleber verwendet werden.
Q3. Gibt es Nachteile beim Verlegen von Fliesen auf Fliesen? Zu beachten ist die erhöhte Gesamthöhe des Bodens oder der Wandfläche, was zu Herausforderungen an Türen oder Übergängen führen kann. Zudem ist die Methode nur bei intakten und fest sitzenden alten Fliesen anwendbar. Bei Fußbodenheizungen muss besonders sorgfältig vorgegangen werden.
Q4. Kann ich in jedem Raum Fliesen auf Fliesen verlegen? Grundsätzlich ist das Fliesen auf Fliesen in den meisten Räumen möglich, besonders geeignet sind Badezimmer, Küchen und Flure. Wichtig ist, dass der Untergrund trocken, sauber und tragfähig ist. In Feuchträumen sollte zusätzlich auf eine ausreichende Abdichtung geachtet werden.
Q5. Wie lange muss ich warten, bis ich die neu verlegten Fliesen nutzen kann? Nach dem Verfugen ist die Fläche nach etwa einer Stunde vorsichtig begehbar. Die vollständige Trocknung des Fugenmörtels dauert etwa 8 Stunden. Schwere Möbel sollten erst nach 3-5 Tagen wieder aufgestellt werden. Silikonfugen benötigen mindestens 12 Stunden Trocknungszeit, bevor sie mit Wasser in Berührung kommen sollten.